Widerstands - Ära Atomkraftwerk Remerschen & Cattenom
Atomkraftwerk Cattenom - Bildquelle: Ute Schlumpberger

EU Brückentag 10.03.2018 gegen Atomkraft in Saarwellingen - Bildrechte: © Waltraud Andruett

Demo vor dem AKW Cattenom 04.2011 - Bildquelle: IAC

Protest vor dem AKW Cattenom 04.2011 - Bildrechte: ©.IAC

1973 wurde der Bevölkerung in der Saar - Lor - Lux Großregion die Planungsphase des AKW Remerschen in Luxemburg sowie zeitgleich die Planungsphase des Atomkraftwerkes Cattenom (Frankreich) bekannt. 

In Folge begann aktiver und breit gefächerter Widerstand von luxemburgischen, deutschen & französischen Bürgern in der Saar - Lor - Lux Großregion; insbesondere im saarländischen Umland. 

- gegen den Bau des Atomkraftwerk Remerschen sowohl - als auch

- gegen den Bau des Atomkraftwerk Cattenom.

EU Brückentag gegen Atomkraft  - Foto Irene

EU Brückentag 10.03.2018 gegen Atomkraft in Mettlach (Gemeinschaftsprotest zum EU Brückentag - Teilnehmer Cattenom Non Merci, Linkspartei Saar & Attac Untere Saar. 

Bildrechte: © Irene

Foto 1: Anti Atom Demo Paris 10.06.2010 - Bildrechte: © Ute Schlumpberger.

Foto 2: Anti Cattenom Demo in Metz, Place St. Louis 27 September 2014 - Bildrechte: © Ute Schlumpberger.

Schon vor der eigentlichen Inbetriebnahme der Cattenom Anlagen ereigneten sich während der Bau- und Erprobungsphase im AKW Cattenom eine Serie von Störfällen.

Pfusch am Bau! Z.B. Bereits vor der Inbetriebnahme liefen am 23. August 1986 im AKW Cattenom durch ein defektes Ventil im Kühlkreislauf 400 Millionen Liter Kühlflüssigkeit in die Untergeschosse der Reaktorblöcke 1 und 2, die raus gepumpt werden mussten. 
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=J9dRj9fTqaI


Produktionseinheit 1

Baubeginn 29.10.1979 - ging am 13.11.1986 in Betrieb – obwohl sich am 26. April 1986 die nukleare Katastrophe im AKW Tschernobyl ereignete.

Seit dem 13.11.2016 befindet sich Einheit 1 des AKW Cattenom insgesamt 30 Jahre in Betrieb und erlangt 2026 insgesamt 40 Jahre Betriebszeit. Für Einheit 1 wurde die *Betriebszeit am 25. Okt. 2016 für weitere 10 Jahre (bis 2026) erteilt.

Seit Inbetriebnahme der Reaktoren finden nur alle 10 Jahre Sicherheitsüberprüfungen (Visite Décennale) (Revisionen & Prüfungen) der Reaktoren statt. Die französische Atomaufsicht ASN (Autorité de sûreté nucléaire) erteilt danach, manchmal auch mit zu erfüllenden Auflagen sodann den Weiterbetrieb des jeweiligen Reaktors auf weitere 10 Jahre.
 
Produktionseinheit 2

Baubeginn 28.07.1980 - ging am 01.02.1987 in Betrieb. Seit dem 17.09.2017 befindet sich Produktionseinheit 2 des AKW Cattenom insgesamt 30 Jahre in Betrieb und erlangt 2027 insgesamt 40 Jahre Betriebszeit. Für Einheit 2 wurde die *Betriebszeit im Oktober 2018 für weitere 10 Jahre (bis 2028) erteilt.

Produktionseinheit 3: Baubeginn 15.06.1982 - ging am 06.07.1990 in Betrieb. Nächste Sicherheitsprüfung 2021, erlangt 2030 insgesamt 40 Jahre Betriebszeit.

Produktionseinheit 4: Baubeginn 28.09.1983 - ging am 27.05.1991 in Betrieb. Nächste Sicherheitsprüfung 2023, erlangt 2030 insgesamt 40 Jahre Betriebszeit.

Jede Produktionseinheit hat eine Nettoleistung von 1300MW und eine Bruttoleistung von 1362MW.

Weitere Infos zum Atomkraftwerk Cattenom
 

Widerstands - Ära gegen das Atomkraftwerk Remerschen & Cattenom 

Herbst 1973; im Herbst wurde die "Biergerinitiativ Museldall" von Frau Elisabeth Kox-Risch gegründet, die den Widerstand gegen den Bau des AKW Remerschen in Luxemburg eingeleitet und während Jahren im Luxemburger Land mitbestimmt haben. 

Ab dem Zeitraum 1973 begann von luxemburgischen, deutschen & französischen Bürgern aktiver und breit gefächerter Widerstand gegen den Bau des AKW Remerschen sowie auch gegen den Bau des AKW Cattenom in der Saar-Lor-Lux Großregion, teilweise an den französischen Grenzübergängen - teilweise auf den Straßen, in Städten und Dörfern - insbesondere im saarländischen Umland.

Anfang 1974; um verstärkt politischen Druck auf die saarländische & französische Politik gegen den Bau der beiden Atomanlagen zu erlangen, schlossen sich anfangs 1974 aus den damaligen starken Protesten eine Gruppe von atomkritischen Bürgern zusammen und gründeten im saarländischen Raum die erste Anti-Atom-Initiative Cattenom Non Merci. 

04. Juni 1979; fand eine Großdemonstration in Thionville (Frankreich) gegen die Bauplanung des AKW Cattenom statt. 

Der Widerstand gegen die Bauplanung des AKW Cattenom ging bis Mitte der 1990er Jahre an den Grenzen, teilweise auf der Baustelle Cattenom sowie in Thionville, Saarbrücken, Metz und Trier weiter.

Dem Widerstand wurden oftmals durch die noch geschlossenen Grenzen fast unüberwindbare Hindernisse gesetzt; bewaffnete Polizisten, „geschmückt“ mit Wasserwerfern blockierten die Landesgrenzen zwischen Frankreich – Luxemburg und Deutschland. Nach Grenzübertrittsverboten für die AtomkraftgegnerInnen wurden zahlreiche Grenzblockaden im Dreiländereck bei Apach, Perl, Schengen und Frisange organisiert. 

Hin und wieder gelang es dennoch vielen Aktivisten über Schleichwege bis zur Cattenom-Baustelle durchzudrängen, um dort gegen den Bau des AKW Cattenom zu protestieren.

April 1986; ganz besonders direkt in Folge der nuklearen Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 und wenige Monate vor der Inbetriebnahme der Cattenom - Einheit 1 am 13.11.1986, brachten erneut zig tausende Menschen zum Protestieren auf die Straßen der Saar - Lor - Lux Großregion.

Unmittelbar in Folge der nuklearen Reaktorkatastrophe von Tschernobyl wurden ebenso im saarländischen sowie im französischen Raum verschiedene Bürger &- Anti Atom Initiativen gegründet; 

April 1986; Ambrosius Theis war unmittelbar in Folge der nuklearen Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im April 1986, Mitbegründer der Bürgerinitiative gegen die atomare Bedrohung Saarwellingen. 
Außer, dass er als aktiver Atomkraftgegner an allen Anti Atomprotesten in der Großregion teilnahm, ermittelte Ambrosius Theis auch seitdem mit einem Geiger-Müller-Zählrohr die Werte der Umgebungsradioaktivität (in dieser Zeit 239 Nano-Sievert).
Die ersten Jahre haben er und seine Frau täglich mehrfach die Werte in einem Buch mit Symbolen zu den Wetterbedingungen gesammelt. 
In den ersten Jahre wurden täglich mehrfach diese Werte, mit Datum und Uhrzeit, in einem Heft notiert. 
Zusätzlich wurden die Wetterbedingungen in Form von Symbolen eingetragen. 
Einige Jahre später installierte Ambrosius Theis ein Datenspeichergerät, um die Daten am PC in einer monatlichen Grafik sichtbar zu machen; seitdem haben sich Unmengen an Daten auf Blättern, in Ordnern und Büchern angesammelt. Diese konnten dann im örtlichen Gemeindeblatt veröffentlicht werden. 

Als Beispiel der Werte der Umgebungsradioaktivität, unterhalb die Dateien Grafiken Juni und August 1990 im Vergleich“.

April 1986; gründete André Burger in Metz (Frankreich) unmittelbar in Folge der nuklearen Katastrophe in Tschernobyl, die Anti Atom Initiative „Sorton du Nucleaire Moselle“. Er organisierte in der Umgebung von Metz Anti Atomproteste und informierte franz. BürgerInnen über die radioaktiven Gefahren.

17.05.1986; protestierten in Trier ca. 6.000 Menschen gegen den Bau der Atomanlage Cattenom.

15.06.1986; protestierten über 20.000 Menschen in Koenigmacker (Frankreich), nur ca. 3,5 km von der damaligen Baustelle Cattenom entfernt gegen den Bau des Atomkraftwerks Cattenom.

24.06.1986; protestierten in Saarbrücken ca. 5.000 Menschen gegen den Bau des Atomkraftwerks Cattenom. 

03.08.1986; blockierten unzählige Aktivisten die Verbindungsstraße nach Cattenom.

1986; gründete sich aus den zahlreichen Protesten die „Internationale Koordination gegen Cattenom“: Jene wurde Anfang 2011 als „Internationale Aktionsgemeinschaft gegen Cattenom (IAC) in einem Bündnis aus versch. Anti Atom -& Bürgerinitiativen, Umweltschutzverbänden aus Frankreich, Saarland, Luxemburg & Rheinland-Pfalz wiederbelebt. 

14.09.1986; wurde eine Menschenkette zwischen Perl und Apach sowie Schengen gebildet.

01.11.1986; wurden von zahlreichen Aktivisten die französischen Grenzen vor der Inbetriebnahme von Cattenom Einheit 1 blockiert. 

Mitte der 80er Jahre; die starken & vielfältigsten Proteste brachten die Cattenom Anlagen bis auf die poltische Bühne. Mehr und mehr Gemeinden und Städte schlossen sich für den Klageweg gegen die Cattenom Anlagen zusammen. Die Klagen wurden damals medial groß in Szene gesetzt und blieben am Ende leider ohne Erfolg. Die geführten Klagen beriefen sich u.a. auf   genehmigte höchstwerte in der Abgabe von radioaktiven Stoffen über Kühlwasser in die Mosel und über die Abluft. (unterhalb separater Artikel angeführt: Klagen)

Atomexperten zu Ableitungen von radioaktiven Stoffen über Wasser & Luft durch Atomkraftwerke: Der Fehler in der Argumentation seitens Politik sowie der Umweltministerien liegt darin, dass die Aussagen sich auf den Einzelfall des betreffenden AKW und deren Grenzwerte beziehen.
Das Ableiten von radioaktiven Stoffen über Wasser & Luft durch Atomkraftwerke passiert jedoch an allen AKW's, womit ein Kollektiv von Menschen betroffen ist.

10 Oktober 1986; bestiegen morgens neun Aktivisten der Umweltschutz-Organisation Robin Wood einen Kühlturm im AKW Cattenom und hissten ein Transparent mit der Schrift: „Strom ja - so nicht! Non au Nucleaire“.

1997; wurde das Réseau Sortir du Nucléaire (Netzwerk Ausstieg aus der Atomkraft, Frankreich) gegründet. Das französische Netzwerk Sortir du Nucléaire ist ein Zusammenschluss von mehr als 900 franz. Anti-Atomkraft-Gruppen & wurde aus Anlass der Stilllegung des schnellen Brüters Creys-Malville (Superphénix) gegründet.

Oktober 2008; im Oktober wurde im Raum Neunkirchen die Bürgerinitiative Cattenom Nein Danke (die deutsche Variante von Cattenom Non Merci gegründet, dessen Mitbegründer Bernd Thul war. Ziel dieser Bürgerinitiative: die Gefahren der Atomenergie wieder stärker in der Öffentlichkeit zu thematisieren.

2009; anfang September 2009 wiederbelebte Ute Schlumpberger, mit gleichgesinnten die damalige Anti Atom Initiative Cattenom Non Merci in die gleichnamige Bürgerinitiative Cattenom Non Merci und führen seitdem erneut grenzübergreifende Proteste für die sofortige Schließung, respektive gegen den Weiterbetrieb der Cattenom Anlagen sowie für den Stopp des Endlagerprojekts Bure aus. Unsere Protestaktionen

2010; anfangs 2010 wurde das AABS (Anti Atom Bündnis Saar), ein Aktionsbündnis bestehend aus versch. Anti Atom -& Bürgerinitiativen, Umweltschutzverbänden, Parteien aus dem saarländischen Raum in Saarbrücken gegründet, die von 2010 bis 2012 Montagsdemos gegen den Betrieb von Atomkraftwerken in Saarbrücken ausführten.

2011; anfangs 2011 wurde die damalige „Internationale Koordination gegen Cattenom“ als „Internationale Aktionsgemeinschaft gegen Cattenom (IAC) in einem Bündnis aus versch. Anti Atom -& Bürgerinitiativen, Umweltschutzverbänden aus Frankreich, Saarland, Luxemburg & Rheinland-Pfalz zwecks Organisation von grenzüberschreitenden Demonstrationen für die Schließung des AKW Cattenom sowie für den Stopp des Endlagerprojekts Bure wiederbelebt.

28. März 2011; wurde das Lëtzebuerger Aktiounskomitee géint Atomkraaft (Luxemburger Aktionskomitee gegen Atomkraft) gegründet, zum Ziel, des sofortigen und endgültigen Stopps der AKWs Cattenom, Chooz, Fessenheim (F), Tihange & Doel (B) und Biblis, Philippsburg (D).

25. April 2011; Großdemo vor dem AKW Cattenom zum Tschernobyl Jahrestag. Über 6000 Teilnehmer fanden sich vor dem AKW Cattenom auf dem Parkplatz am Mirgenbachsee ein. Mobilisierungskampagne & Organisation: Internationales Aktionsbündnis gegen Cattenom (IAC) (Bündnis aus versch. Anti Atom -& Bürgerinitiativen, Umweltschutzverbänden aus Frankreich, Saarland, Luxemburg & Rheinland-Pfalz). Weitere Protestaktionen

2016; ende des Jahres 2016 ging erneut durch die mediale Welt, dass die Saarländische sowie Rheindland-Pfalz Landesregierungen eine Klage für die Abschaltung der pannengeplagten Cattenom Anlagen führen wollen. Daraufhin wurde erst einmal ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben und am 28. Juni 2017 vorgelegt. Am Ende hieß es, dass für eine mögliche Klage nur Rechtsmittel nach französischem Recht - nicht aber nach europäischem Recht in Betracht kämen und das eine Klage nur dann Aussicht auf Erfolg habe, wenn Nachweise für ein schwerwiegendes Risiko (z.B. bei der Erdbeben- oder Hochwassersicherheit) vorgelegt werden könnten. Es wurde daher von der Erhebung einer Klage abgesehen.

https://mkuem.rlp.de/themen/umweltschutz-/-umwelt-und-gesundheit/atomkraft/akw-cattenom

12.10.2017; zeigten Greenpeace Aktivisten auf dem Gelände des AKW Cattenom den unzureichenden Schutz der Anlage auf, https://www.heise.de/news/Atomkraft-Greenpeace-Aktivisten-zuenden-Feuerwerk-auf-AKW-Gelaende-Cattenom-3859811.html indem sie in die Cattenom Anlagen eindrangen und in der Nähe eines Gebäudes mit einem Abklingbecken für Brennelemente ein Feuerwerk zündeten, um somit auf eine jederzeit mögliche Gefahr durch Terrorismus aufmerksam zu machen.

Impressionen weiterer Protestaktionen

KLAGEN im Zeitraum 1986 bis 1989:

13.04.1986 Klage wegen genehmigten höchstwerten & Abgabe von radioaktiven Stoffe über Kühlwasser in die Mosel und Abluft - Quelle Spiegel: Vom Tisch gefegt

Kabinett Lafontaine mitsamt Umweltminister Jo Leinen und Wirtschaftsminister Hajo erfuhren über Bonner Umwege, dass Paris trotz aller Einsprüche bereits Ende Februar die Betriebsgenehmigung für alle vier Blöcke der Atomzentrale Cattenom erteilt hat.

Hierbei ging es auch um die offiziell genehmigten Höchstwerte für radioaktive Emissionen über Kühlwasser in die Mosel und Abluft mit 15Curie pro Jahr für jedes der 1300-Megawatt-Reaktoren, die fünfmal höher als in der Bundesrepublik ist. 

Die saarl. Landesregierung klagte mit Bürgermeistern, Landräten sowie Bürgerinitiativen der Grenzregion vor dem Verwaltungsgericht in Straßburg gegen die Entscheidung der französischen Behörden.

In zähen Sitzungen der deutsch-französischen Kommissionen wurde von den Franzosen lediglich akzeptiert, die Wärmebelastung der Mosel nicht über 28 Grad ansteigen zu lassen und die radioaktiven Abgaben von „lediglich“ zwölf Curie jährlich bei allen vier Blocks den deutschen Strahlenschutzbestimmungen anzupassen.

23.09.1988 - Europäischer Gerichtshof erklärt Betrieb der Blöcke I und II des Atommeilers für rechtswidrig - Quelle taz-de

Blöcke I und II des französischen Atomkraftwerks Cattenom verstößt nach verkündeten Urteil des Europäischen Gerichtshofs gegen EG-Recht. Trotzdem denken weder die französische Regierung noch die staatliche Betreibergesellschaft „Electricite de France“ (EDF) daran, den Atommeiler im deutsch - französisch - luxemburgischen Dreiländereck abzuschalten. 

Das höchste europäische Gericht schloss sich im wesentlichen der Auffassung von Generalanwalt Gordon Slynn (eine Art europäischer Staatsanwalt) an, wonach Frankreich die EG-Kommission nicht rechtzeitig vor der Inbetriebnahme über den radioaktiven Ausstoß des Atomkomplexes und die möglichen Belastungen der Nachbarländer informiert hat.

Damit habe Paris gegen Artikel 37 des Euratom-Vertrages verstoßen.

Die Klage war von der Saarländischen Landesregierung und zahlreichen Kommunen und Bürgerinitiativen auf den Weg gebracht worden. Das zunächst zuständige Verwaltungsgericht in Straßburg hatte den Europäischen Gerichtshof angerufen und ist nun an das höchstrichterliche Urteil gebunden. Über die Konsequenzen herrscht noch Unklarheit. Das Industrieministerium in Paris meldete sich zu Wort. Man werde den „Gerichtsentscheid bei allen künftigen Genehmigungsverfahren für radioaktive Ausstöße“ berücksichtigen und den Betrieb der betroffenen Reaktorblöcke in Cattenom so schnell wie möglich mit den Bestimmungen in Einklang bringen. 

Was das praktisch bedeutet, ließ unmissverständlich ein hoher EDF - Funktionär verlauten: „Wir schalten auf keinen Fall ab“.

Die Saar Landesregierung werde „die Möglichkeit einer einstweiligen

Verfügung prüfen“, um den rechtswidrigen Betrieb der beiden Blöcke I und II in Cattenom zu stoppen.

31.10.1988 - Nach Beschluss Europäische Gerichtshof zog am 21 Oktober Frankreich Betriebsgenehmigung zurück Quelle taz-de

Einen Monat nachdem der Europäische Gerichtshof den Betrieb der Blöcke I und II des französischen Atomkomplexes in Cattenom für rechtswidrig erklärt hat, demonstriert die Regierung in Paris, was sie von dieser Entscheidung hält: Gar nichts. 

Mit Datum vom 21.Oktober zog der französische Industrieminister seine illegalen Betriebsgenehmigungen für die beiden 1.300 Megawatt-Meiler vom Februar 1986 zunächst zurück, um dann noch am selben Tag den weiteren Betrieb der Reaktoren mit zwei neuen Genehmigungserlassen abzusichern. Die neuen Erlasse, die die Ableitung flüssiger und gasförmiger radioaktiver Stoffe aus den beiden Reaktoren regeln, unterscheiden sich in nichts von den Ableitungsgenehmigungen vom Februar 1986. 

Die saarländische Landesregierung, die gemeinsam mit zahlreichen Kommunen und Bürgerinitiativen gegen Cattenom vor Gericht gezogen war, will prüfen, ob die neuen Genehmigungsbescheide erneut vor dem Verwaltungsgerichtshof in Straßburg angefochten werden können. Man überlegt in Saarbrücken, ob „aufgrund des jahrelangen rechtswidrigen Betriebs der Blöcke I und II“ eine Schadensersatzklage Aussicht auf Erfolg hätte.

22.08.1989 Saarland klagt weiter gegen Cattenom –Ableitungsgenehmigung für radioakt Stoffe aus Blöcken 2 und 3 - Quelle Taz

Als Reaktion auf die neuerlich erteilte Ableitungsgenehmigung für radioaktive Stoffe aus den Blöcken zwei und drei der Nuklearzentrale Cattenom hat das Saarland eine weitere Klage gegen den Ausbau des Atomgiganten angekündigt. Wie der Sprecher des saarländischen Umweltministeriums gegenüber der taz erklärte, richte sich die Klage gegen die „illegale Aufrüstung“ der beiden Blöcke von ursprünglich 900 auf 1.300 Megawatt je Block. Die erneute Klage vor dem Straßburger Verwaltungsgericht werde innerhalb der nächsten zwei Monate eingereicht.

Diese Klage verblieb ebenso ohne jeglichen Erfolg.

Viele tausende Menschen hat seit der 73er Jahre die Bauplanung des AKW Remerschen und im gleichen Zeitraum die Bauplanung des AKW Cattenom bis Mitte der 1990er kontinuierlich bewegt 

- in Folge haben ebenso unzählige tausende Menschen gegenüber dem unverantwortlichen Weiterbetrieb der Cattenom Pannenmeiler bis heute die verschiedensten Protestaktionen begleitet.
 

Foto 1: 17.09.2011; Grenzüberschreitende Demo für den Stopp des AKW Cattenom in Perl - Quelle Foto © Egon Sommer

Foto 2: Juni 2013; Protest vor dem AKW Cattenom im Beisein des ZDF - Quelle Foto © Cattenom Non Merci

Foto 3: 14.05.2024; Veranstaltung zur Bürgerbefragung der Bevölkerung zur Laufzeitverlängerung der Pannenmeiler Cattenom im Ort Quelle Foto © Ute Schlumpberger

Herbst 1973; "Biergerinitiativ Museldall" von Frau Elisabeth Kox-Risch gegründet

Fotos 1 - 16: 20 Jahre Kampf gegen die Atomenergie in Luxemburg

Quelle: https://www.meco.lu/wp-content/uploads/2013/12/20060412112822_meenung_nr_07.pdf

10 Oktober 1986; Kühlturmbesetzung AKW Cattenom - neun Aktivisten der Umweltschutz-Organisation Robin Wood bestiegen einen Kühlturm im AKW Cattenom und hissten ein Transparent mit der Schrift: „Strom ja - so nicht! Non au Nucleaire“.


Quelle: Saarbrücker Zeitung Okt. 1986

Grafiken der Bürgerinitiative gegen die atomare Bedrohung Saarwellingen. © Ambrosius Theis

Zum Vergleich: Werte der Umgebungsradioaktivität; Grafiken Juni und August 1990 (S. 1, S. 2, S. 3)

Bildquellen:

Bild 1: Kapazität 1986 - die Lichter gehen nicht aus - Quelle Bürgerinitiative gegen die atomare Bedrohung Saarwellingen. © Ambrosius Theis

Bild 2: Unterschied Bequerel und Co - Quelle Bürgerinitiative gegen die atomare Bedrohung Saarwellingen. © Ambrosius Theis - S.1 

Bild 3: Unterschied Bequerel und Co - Quelle Bürgerinitiative gegen die atomare Bedrohung Saarwellingen. © Ambrosius Theis - S.2

Bild 4: Tritium Mosel bei Besch - Zeitraum 15031984 - 1122000 - Quelle Bürgerinitiative gegen die atomare Bedrohung Saarwellingen. © Ambrosius Theis

Bild 5: 1986-1987 - SuperGau - Quelle Bürgerinitiative gegen die atomare Bedrohung Saarwellingen. © Ambrosius Theis

Pressestimmen zu Klagen gegen den Pannenmeiler Cattenom

23.09.1988 Europäischer Gerichtshof erklärt Betrieb der Blöcke I und II des Atommeilers Cattenom für rechtswidrig 

Quelle taz.de

31.10.1988 Nach Beschluss Europäische Gerichtshof zog am 21 Oktober Frankreich Betriebsgenehmigung zurück

Quelle taz.de 

22.08.1989 Saarland klagt weiter gegen Cattenom –Ableitungsgenehmigung für radioakt Stoffe aus Blöcken 2 und 3

Quelle Taz.de

 

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